Das ehemalige Gutsdorf Düssin im Nordwesten von Mecklenburg-Vorpommern liegt im Naturpark Elbetal, etwa 90 km südöstlich von Hamburg und gehört zu den Herrenhäusern in der Umgebung von Hamburg. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es ein Vorzeigegut mit Elektrizität und Kanalisation.
Die heutige Erscheinung des Herrenhauses geht auf einen Umbau Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Eigentümer Konrad Graf von Kanitz ließ das Gutshaus durch den Architekten Franz Krüger aus Lüneburg im Stil der Tudorgotik umbauen. An der Westseite befand sich ein Turm, der heute nur noch ansatzweise zu erkennen ist.
Das Gebäude ist sanierungsbedürftig und steht seit Mitte der 1990er Jahre leer. Trotz der früheren Nutzung als Heilanstalt und des langen Leerstandes haben sich im Inneren noch bauzeitliche Elemente erhalten, darunter Türen, Vertäfelungen, Paneele, historische Fliesen und Holzdecken. Besonders erwähnenswert ist die symmetrische Aufteilung: Vom Foyer führen jeweils zwei Korridore mit parallel angeordneten Treppenaufgängen ab.
Es ist das einzige Haus im Stil der englischen Neogotik im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Der kleine Ort Düssin ist auch heute noch von der Struktur einer eindrucksvollen Gutsanlage geprägt. Der etwa 8.000 m² große Landschaftspark ist heute nur noch teilweise erkennbar, ein Teil des Baumbestandes und ein Teich sind erhalten geblieben.
Architektonisch einzigartig auf dem Düssiner Gut ist das sogenannte "Viehhaus", ein saniertes Wirtschaftsgebäude von über 150 Metern Länge mit stattlicher Präsenz. Heute beherbergt das Gebäude eine Schuhmanufaktur. Neben dem Gutshaus sehenswert, jedoch ebenfalls sanierungsbedürftig, sind das Maschinenhaus sowie ein Wasserturm an der Zufahrt zum Gutsgelände.